Donnerstag, 20. November 2008

Zur aktuellen Situation von Hansa Rostock

Bei Hansa läuft ja momentan alles schief... Nach dem sensationellen 9:0 gegen Koblenz lief nichts mehr zusammen; aus den darauffolgenden 5 Spielen wurden ganze 2 Punkte geholt - der bisherige Tiefpunkt war die 0:6 Niederlage am Montag in Kaiserslautern. Ja genau: Kaiserslautern! Der Verein, der sein Spiel gegen Koblenz mit 5:0 verlor - und das nur einen Spieltag vor Hansas 9:0 gegen die TuS. So verrückt kann Fußball sein... Wurde damals aber in Rostock noch klar vom Aufstieg geredet, so stecken wir mittlerweile mitten im Abstiegskampf: Nur noch 2 Punkte beträgt der Abstand auf Wehen Wiesbaden und damit auf den Relegationsplatz für die dritte Liga. Hansa nur noch drittklassig? Das wäre sicher eine Katastrophe für die gesamte Region MV, denn trotz vieler negativer Schlagzeilen ist der Verein wahrscheinlich eines der wenigen bundesweit bekannten Aushängeschilder unseres Landes. Kein Wunder also, dass Veränderungen notwendig sind. Der erste Schritt dazu hieß Trainerentlassung: Am Montag vergangener Woche wurde Frank Pagelsdorf mit sofortiger Wirkung beurlaubt, Hansa-Urgestein Juri Schlünz wurde fast gegen seinen Willen zum Interims-Trainer ernannt.

Diese Ereignisse sowie die gesamte Situation an sich lösten natürlich rege Diskussionen unter den Fans aus. Nach stundenlanger Lektüre des offiziellen Hansa-Forums hab nun auch ich mich vorhin dazu durchgerungen, mal meinen Senf dazu zu geben. Das ist insofern erstaunlich, da ich doch eigentlich nie etwas in Foren schreibe - ich begnüge mich als fauler Mensch normalerweise mit Lesen der Dinge, die andere Leute von sich geben. Und da mein Post dort weit länger geworden ist, als beabsichtigt, hab ich mich entschlossen, ihn leicht abgewandelt einfach mal so auch hier rein zu stellen - wozu hat der Mensch schlißlich nen Blog...

Vorab möchte ich sagen, dass ich Frank Pagelsdorf ebenfalls wahnsinnig schätze. Er ist auch für mich Mr. Hansa Rostock, und als es sich vor Wochen abzeichnete, dass diese Ära vorbei gehen könnte, war ich schon ein wenig traurig. Dennoch bin ich ein absoluter Befürworter der Entlassung, und zwar aus den Gründen, die bereits genügend diskutiert wurden. Allein schon ein anderes Wort für Trainer, nämlich Fußall-Lehrer, bezeichnet doch die Rolle weit treffender: Sind Lehrer nicht Menschen, die irgendwo für die Leistung und Arbeitsweise ihrer Schüler (also der Mannschaft) verantwortlich sein sollten? Auch die Art des "Stoffes" (also die Spielweise) wird durch den Lehrer festgelegt, und diese sollte nicht unwichtig sein bei der Frage nach Sieg oder Niederlage. Sicher muss der Willen bei den Schülern vorhanden sein, aber dann ist es auch Aufgabe des Lehrers, diesen Willen heraus zu kitzeln, und zwar mit entsprechender Motivation. Im Endeffekt ist es halt das Miteinander, auf das es ankommt, und zwar ganz entscheident. Und wenn das nicht mehr funktioniert (aus welchen Gründen auch immer), sollte man was ändern. Da nützt es wenig, dass der Lehrer so super nett ist und perfekt zum Profil der Schule (dem Verein) passt, was nicht heißen muss, dass er auch zu den aktuellen Schülern passen muss (die er sich sogar irgendwo selber ausgesucht hat).

Aber worum es mir eigentlich geht: Mir ist etwas aufgefallen, das ich mal als kleinen Denkanstoß loswerden möchte. Natürlich gibt es jetzt zwei Lager, nämlich pro bzw. contra Trainer Pagelsdorf (das menschliche sei mal hintenan gestellt). Interessant finde ich aber gewisse Argumentationsweisen... Vor dem FCK-Spiel ging es oft darum, was denn der Trainer für die ganze Situation kann... Die einen vertreten genau meine Sichtweise (der Trainer hat die Verantwortung), die anderen sagen, der Trainer kann halt keine Tore schießen (dieser Meinung war ich vor Jahren übrigens auch immer, allerdings find ichs ein wenig zu naiv mittlerweile ). Ich kann aber durchaus beide Ansichten nachvollziehen. Jetzt allerdings kann man Folgendes beobachten: Die Pagelsdorf-Befürworter, die vor dem Spiel ganz vehement der Meinung waren, der Trainer steht ja nicht auf dem Platz, kann selbst also wenig ausrichten, argumentieren jetzt so: Mit Pagel wäre die Niederlage nicht so hoch ausgefallen. Darüber kann man sicherlich streiten, allerdings bedeutet das, dass sie Leistung vom Trainer abhängig gemacht wird. Aber hieß es vorher nicht, der Trainer kann allein so wenig dafür...? Dann müsste auch Schlünz (aka ein nicht vorhandener Pagelsdorf) allein wenig dafür können... (Abgesehen von der Aufstellung, die auch mir nicht passte - klar. Aber es fehlten eben auch sehr wichtige Spieler. Außerdem wären die Stimmen umso lauter gewesen, wenn keine Veränderungen stattgefunden hätten und man so verloren hätte...) Ich hoffe, meinen Gedanken kann man einigermaßen folgen. :)

Aber wo ich schon dabei bin, noch ein Wort zu Juri Schlünz... Er ist meiner Meinung nach wirklich der Einzige, der einem wirklich nur Leid tun kann. Er ist so dermaßen unglücklich als Unbeteiligter in die ganze Sache rein gerutscht, dass es schon was tragisch-komisches an sich hat. Jetzt von vielen abgestempelt als Trainer, der nicht will. Das ist sicher auch nicht falsch, aber was soll man auch verlangen?! Er hatte bis vor einer Woche rein nichts mit dieser Mannschaft zu tun. Er wurde gebeten, es zu machen, und natürlich macht er es - schon aus Liebe zu seinem Verein bleibt ihm auch kaum was anderes übrig. Er kann am wenigsten für die ganze Situation, und ist jetzt der, der sie nach außen verantworten muss. Und dafür hat er meinen höchsten Respekt. Deswegen find ich's auch sehr gut, dass er immer wieder seine Hoffnung betont, nicht zu lange diesen Posten innehaben zu müssen, schließlich ist das nur ehrlich und nachvollziehbar. Dass das nach außen nicht sehr professionell wirkt, ist klar - ein Trainer, der nicht wirklich zu seiner Mannschaft steht. Aber er wurde drum gebeten, und es ist ihm doch hoch anzurechnen, dass er Hansa nicht im Stich lässt. Was nicht heißen soll, dass ich mit der Art und Weise der Trainersuche einverstanden bin. (Das betrifft vor allem offizielle Infos des Vereins und die Repräsentation und Darstellung in der Öffentlichkeit - Stichwort Maronn im DSF... Ein zugeknöpftes Nervenbündel vor dem Herren...) Auf jeden Fall finde ich's schon sehr mutig, zu erwarten, dass sich eine Mannschaft in nur 6 Tagen um 180° drehen soll. Es sind immernoch die selben Menschen (!!!), die da auf dem Platz stehen. Und die Hauptprobleme sind ganz klar psychischer Natur - allem voran fehlendes Selbstvertrauen und Angst. Und das kriegst du nicht in ein paar Tagen raus aus so vielen Köpfen.

In diesem Sinne... Ich hoffe, am nächsten Montag gegen 1860 Müchen ist das Stadion ordentlich gefüllt. Denn das allerwichtigste ist meiner Meinung nach jetzt das, was Perry Bräutigam nach dem Kaiserslautern Spiel zu den Hansa-Fans vor Ort gesagt hat: Unsere Jungs brauchen uns jetzt mehr denn je!

Montag, 17. November 2008

Morgendliche Impressionen

Das ist ein kleiner Eindruck von dem, was sich heute morgen am Himmel abspielte. In Natura sah es allerdings ein wenig beeindruckender aus, als es die Bilder vermitteln können.

Mittwoch, 12. November 2008

Gott ist verheiratet und hat vier Töchter.

Die Überschrift ist ein Satz, den ich gerade bei Wikipedia gelesen habe. Das ist meiner Meinung nach ein schönes Beispiel dafür, wie Zitate ohne ihren Kontext doch teilweise recht bemerkenswert wirken können. Gewisse Printerzeugnisse wissen so etwas ja auch regelmäßig gekonnt zu gebrauchen.